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1. Die Landschaften Europas - S. 374

1900 - Trier : Lintz
374 Die Balkanhalbinsel. Während Macédonien und Thessalien nur wenige mineralische Schätze liefern, besitzt Attika in dem Bezirk von Lauri o 11 auf der äussersten Spitze der Halbinsel ein wertvolles Bergbau- gebiet. Seit alter Zeit schon sind die dortigen Bergwerke im Betrieb, und noch immer liefern sie eine reiche Ausbeute, haupt- sächlich an Blei, Zink und Silber. Es werden von diesen etwa 100000 Tonnen jährlich gewonnen. Auch Manganerze werden gefördert. Die Gewerbthätigkeit ist in dem ganzen Gebiete, dem wir nach dem Hauptgebirgszuge, dem Pindus, einen gemeinsamen Namen gaben, noch wenig entwickelt, aber doch mehr als in den übrigen Teilen der Balkanhalbinsel. Hemmend wirkt der Mangel an Stein- kohlen. Fördernd ist aber die günstige Meereslage. Her- vorzuheben ist auch, dass die Bevölkerung, besonders die griechische, sich mit grösserer Vorliebe der Handels- als der Gewerb- thätigkeit zuwendet. Die bedeutendsten Handelsstädte sind im N Saloniki (spr. Saloniki, vom lateinischen Worte Thessalonica, den. n. d. Gemahlin Kassanders, 160000 E.) und im S Athen (= Hügelstadt, 115000 E.) und seine Hafenstadt Piräus (— jenseitig, die ehemalige Insel ist durch Versumpfung zur Halb- insel geworden, fast 50000 E.). Von Gewerben blühen in Saloniki Teppich- und Seidenweberei, Färberei, Metall- waren- und Lederverfertigung, in Athen Seiden- und Baum- wollweberei, Leder-, Seifen- und Papiergewerbe und in Piräus das Baumwollgewerbe. 4. Der Peloponnes oder die Halbinsel Morea. a. Das Landschaftsbild. Die Hauptkette des Pindus bricht am Meerbusen von Korinth, der von W nach 0 tief in das Land einschneidet, plötzlich ab. Der am Oeta nach Oso sich abzweigende Gebirgszug entsendet westlich von Athen auch nach Sw einen Seitenzug. Dieser zog, als infolge von Senkungen grosse Einbrüche des Meeres stattfanden, sowohl dem Meerbusen von Korinth als auch dem von O ein- dringenden Meerbusen von Ägina die Grenzlinien. So ent- stand zwischen diesen beiden Meeresteilen eine Landenge, der Isthmus von Korinth, durch den sich an die grosse Balkanhalb- insel ein letztes, kleineres Glied, die fast rings vom Meer bespülte Halbinsel Peloponnes (= Pelops - Insel), auch Halbinsel von Morea (slavisch = Meerland) genannt, anhängt. An der schmälsten Stelle ist die Landenge nur etwas mehr als 6 km breit. Sie ist dort in neuerer Zeit durch einen Kanal, der i. J. 1893 vollendet wurde, durchstochen worden.

2. Die Landschaften Europas - S. 376

1900 - Trier : Lintz
376 Die Balkanhalbinsel Das Hochland von Arkadien wird durch ringsum und quer ziehende Bergketten in einzelne Ringbecken eingeteilt. Eigen- tümlich ist, dass die Thalsenkungen, frühere Einbrüche, nicht der Richtung der ßergzüge folgen, sondern ganz willkürlich zu ver- laufen scheinen, sowie, dass die östlichen Becken flusslos und daher an den tiefsten Stellen mit Seen besetzt sind. Im Gegen- satze zu ihnen sind die westlichen von Flüssen belebt. Nach W und N senkt sich der Rand des Hochlands von Arkadien stufen- förmig zum Meere, so dass sieht zuletzt ein Niederungssaum dem Gebirgsfuss vorlagert Diese Niederung ist im N ganz schmal, im W aber breiter. Auch die Gebirgszüge, die die weit ins Meer vorgestreckten Halbinseln durchziehen, sind von Niederungen, ent- weder auf einer Seite oder auf beiden Seiten, umgeben. Den zwischen den beiden westlichen Halbinseln liegenden Meerbusen setzt die herrliche Ebene von Messenien fort. Zwischen die beiden Bergzüge Taygetos und Parnon, die die beiden mittlem Halbinseln durchziehen, ist eine Thalebene eingesenkt, in deren oberm engen Teile in grossartiger Gebirgsumrahmung das alte Sparta liegt, und die östlichste Halbinsel, die von niedrigem Ge- birgen durchzogen wird, besitzt auf der Westseite ziemlich grosse Strandebenen. Das Hochland von Arkadien erscheint wie ein Alpenland. Es hat noch den meisten Wald- und den frischesten Grasschmuck. In solchem prangt auch die regenreiche Westseite des Peloponnes. Sehr kahl er- scheinen aber oft die Berge der Ostseite. Umso mehr erfreuen das Auge die lieblichen, entweder getreidereichen oder mit Oliven- und Korinthenpflan- zungen geschmückten Fruchtebenen, die den Gebirgsfuss umsäumen. Der Gegensatz wirkt am schönsten und am wohlthuendsten auf den beiden mittlem Halbinseln. Ein ähnliches Landschaftsbild wie die vorgestreckten Halbinseln zeigen die kleinen Inseln, die die reicher gegliederte Ostküste des Pelo- ponnes umlagern. b. Das Kulturbild. Bei der Betrachtung des Kulturbildes werden wir hauptsächlich zwischen den Gebirgsgebieten und den kleinen Strandebenen des Peloponnes unterscheiden müssen. Ein grosser klimatischer Gegensatz besteht zwischen beiden. Mit der Höhe nimmt nicht bloss die Wärme ziemlich schnell ab, sondern es tritt auch eine ganz andere Verteilung der Niederschläge ein. Während die Gebirgsgebiete fast gleichmässig während des ganzen Jahres Regen empfangen, ist in den Niederungsgebieten der ganze Sommer fast regenlos, und nur der Winter ist die Regenzeit. In der Gestaltung des Kulturbildes bewirkt dieser Unterschied scharfe Gegensätze. Die Gebirgsgegenden. Als die natürlich bedingten Erwerbs- zweige ergeben sich dort Viehzucht, Ackerbau und Forstwirt- schaft. Die Hauptzweige der Viehzucht sind Ziegen- und Schaf- zucht, weil der Kalkboden nur auf der regenreichen Westseite

3. Die Landschaften Europas - S. 375

1900 - Trier : Lintz
Der Peloponnes oder die Halbinsel Morea. 375 Der Kanal von Korinth und sein landschaftliches Bild. Wie die Zeiten und die Einrichtungen der Völker sich ändern! Einst war über den Isthmus von Korinth eine Mauer gezogen, die den Einbruch feindlicher Scharen in die Halbinsel wehren sollte. Noch sind Reste dieser Mauer erhalten. Eine solche Schranke hielt man später für unnötig, ja man dachte daran, zwischen den beiden Meeresbecken einen verbindenden Kanal zu bauen. Schon der römische Kaiser Nero fasste diesen Plan, und er liess Bohrlöcher bis zu 35 m tief in das harte Gestein hinabtreiben. Aber die Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, erschienen zu gross ; denn 80 m hoch erhebt sich die Gebirgsmauer, die zu durchbrechen war. Erst die neuere Zeit, die über reichere Hilfsmittel verfügt, vermochte den Plan auszuführen, nachdem die Landschaften an den Gestaden des Korinthischen Meerbusens den Zusammenschluss zu einem Staate, dem Königreich Griechenland, gefunden hatten. Beim Bau des Kanals waren Tausende von Arbeitern jahrelang thätig. Wo damals geschäftiges Leben herrschte und dröhnend die Sprengschüsse er- tönten, herrscht jetzt tiefe Stille, die nur unterbrochen wird, wenn Dampfer den Kanal durchfurchen oder ein Zug polternd über die Brücke fährt. Tief ist der 25 m breite Kanal zwischen den Felswänden eingesenkt. Fast senkrecht steigen diese empor. An Tauen hingen die Arbeiter, als sie dieses Werk schufen, und auf eingebrochenen Steinstufen kletterten sie hinab in die Tiefe. Der Schiffer, der an den freien Blick über das weite Meer gewöhnt ist, fährt beklommenen Herzens vorüber. Er schaut hinauf nach dem schmalen Streifen des Himmels, der sich sonst so herrlich über ihm wölbt. Bäume und Gestrüpp neigen sich dort oben über den Rand, Wald und Heide, die sich seitswärts aus- deh; en, ankündend. Schon nach einer halben Stunde schwimmt der Dampfer auf der blauen Flut des Korinthischen Meerbusens. Am Ausgange des Kanals ist die geplante Stadt Poseidonia im Entstehen. Etwas weiter westlich liegt in ge- ringer Entfernung Neu-Korinth. Gewaltig ragt hinter ihm ein riesiger Felsklotz empor, dessen Gipfel noch die Überreste der einst für unbezwinglich gehaltenen Akrokorinth krönen. Zu den fernen, dunkeln Felsgestaden, die den Meerbusen im N und S trotzig umspannen, schweift unser Blick, während auf seiner Wasserfläche viele Schifflein, von geschwellten Segeln getrieben, schwimmen. Der Meerbusen von Korinth wird durch eine M e e r - enget, die an der schmälsten Stelle nur 2 km breit ist, abge- gliedert. Seine Südküste verläuft fast geradlinig, und in steilen Hängen, die an die Fjorde Norwegens erinnern, fallen auf dieser Seite die Uferwände hinab ins Meer. Die gegenüber- liegende nördliche Küste steigt nicht so plötzlich und so schroff empor und ist auch durch Buchten und Vorsprünge mehr ge- gliedert. Den Eingang zum Meerbusen von Korinth bildet der Meerbusen von Patras. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Ge- birgsmassen erfüllt. Nach der schmalen Unterbrechung des Korinthischen Meerbusens taucht das Pindusgebirge von neuem auf. Es bildet das 700 m hoch gehobene, von höheren Bergketten um- schlossene Hochland von Arkadien und strahlt nach So in vier gebirgigen Halbinseln aus. Indem das Meer, das tiefer ge- legene Land überflutend, den Raum zwischen diesen ausfüllte, er- hielt der Peloponnes die Gestalt einer Handfläche mit vier Fingern.

4. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 48

1909 - Trier : Lintz
48 Die Halbinseln Südeuropas. Für den Handel haben Saloniki (110000 E.) und Athen Hügelstadt, 115 000 (£.), dessen Hafenstadt Piräns ist, die gnn- stigste Lage. 4. Der Peloponnes und die Insel Kreta. § 54. a) An die Balkan-Halbinsel hängt sich im 8 noch die kleinere Halb- insel Peloponnes (^ Pelops-Jnsel) an. Sie wird dnrch den tief einschneidenden Busen von Korinth abgeschnürt und hängt mit dem übrigen Lande nur mittels der 6 km breiten Landenge von Korinth zusammen. Diese ist aber jetzt durchstochen. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Geb irg sm asse n erfüllt. Diese bilden das 700 m hoch gehobene, von höheren Bergketten umschlossene Hochland von Arkadien, das nach 8t) in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt. So ähnelt es einer Handfläche mit vier Fingern. An der Küste bleibt nur hier und da ein schmaler Niede- ruugsfaum übrig. b) Die Gebirgsbewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Vi eh- z n ch t; wegeu des trocknen Klimas ist aber fast nur Schaf- und Ziegen- zu cht möglich. Da der Sommer fast regenlos ist, ist der Anbau anch in den Strandebenen sehr erschwert. Die wichtigsten Gewächse sind Ölbaum und Wein stock, weil sie ohne künstliche Bewässerung ge- deihen. Für den Getreidebau wird die winterliche Regenzeit benutzt. An der regenreichen Westküste des Peloponnes wird die Korinthe viel angebaut. Auch auf der sehr gebirgigen Insel Kreta (Lage?) und den kleinern Inseln sind Oliven- und Weinbau die wichtigsten Er- werbsqnellen. B. Die Landschaft als Ganzes. § 55. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. Die Balkan-Halbinsel ragt zwischen dem Schwarzen und dem Adriatischeu Meere etwa 1000 km weit in das Mittelländische Meer hinein Ihre Breite beträgt im N fast ebensoviel. Im 8 verschmälert sich die Halbinsel stark. Dort hängt sich die kleine Halbinsel des Peloponnes an, das Ägäische und Jonische Meer trennend. Die beiden Meere sind dnrch den Meerbusen und den Kanal von Korinth verbunden. (Wie gelaugt man aus dem Schwarzen Meer in das Ägäische Meer?) Balkan und Piudus sind die Hauptgeb irg szü ge; sie bilden das Gerippe der Halbinsel. Der Balkan ruft die große Ausdehnung

5. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 48

1909 - Trier : Lintz
48 Die Halbinseln Südeuropas. Für den Handel haben Saloniki (110000 E.) und Athen (-^ Hügelstadt, 115 000 E.), dessen Hasenstadt Piräns ist, die gün- stigste Lage. 4. Der Peloponnes und die Snsel Kreta. 54. a) An die Balkan-Halbinsel hängt sich im 8 noch die kleinere Halb- insel Peloponnes (^ Pelops-Jnsel) an. Sie wird durch den tief einschneidenden Busen von Kor int h abgeschnürt und hängt mit dem übrigen Lande nur mittels der 6 km breiten Landenge von Korinth zusammen. Diese ist aber jetzt durchstochen. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Geb irgsmassen erfüllt. Diese bilden das 700 m hoch gehobene, von höheren Bergketten umschlossene Hochland von Arkadien, das uach 80 iu v i e r g e b i r g i g e Halbinseln ausstrahlt. So ähnelt es einer Handfläche mit vier Fingern. An der Küste bleibt nur hier und da ein schmaler Nied e- rnngssanm übrig. b) Die Gebirgsbewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Vi eh- z n ch t; wegeu des trocknen Klimas ist aber fast nur Schaf- und Ziegen- zu cht möglich. Da der Sommer fast regenlos ist, ist der Anbau mich in den Strandebenen sehr erschwert. Die wichtigsten Gewächse sind Ölbaum und Wein stock, weil sie ohne künstliche Bewässerung ge- deihen. Für den Getreidebau wird die wiuterliche Regenzeit benutzt. An der regeureicheu Westküste des Pelopouues wird die Koriuthe viel augebaut. Auch auf der sehr gebirgigen Insel Kreta (Lage?) und deu kleiueru Juselu sind Oliven- und Weinbau die wichtigsten Er- werbsqnellen. B. Die Tanöschaft als Ganzes. 55. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. Die Balkan-Halbinsel ragt zwischen dem Schwarzen und dem Adriatischen Meere etwa 1000 km weit in das Mittelländische Meer hinein Ihre Breite beträgt im N sast ebensoviel. Im 8 verschmälert sich die Halbinsel stark. Dort hängt sich die kleine Halbinsel des Peloponnes an, das Ägäische und Jonische Meer trennend. Die beiden Meere sind dnrch den Meerbusen und den Kanal von Korinth verbunden. (Wie gelangt man aus dem Schwarzen Meer in das Ägäische Meer?) Balkan und Pindns sind die Hauptgebirgszüge; sie bilden das Gerippe der Halbinsel. Der Balkan ruft die große Ausdehnung

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 284

1910 - Trier : Lintz
284 Die Halbinseln Südeuropas. 4. Der Peloponnes und die Insel Kreta. a) Das Landschaftsbild. § 197. Die Hauptkette des Pindus bricht am Meerbusen von Landenge Korinth, der von W nach O tief in das Land einschneidet, von Korinth. p^g^lieh ab. An die Balkan-Halbinsel hängt sich aber mittels der jetzt durchstochenen Landenge (Isthmus) von Korinth, die an der schmälsten Stelle nur 6 km breit ist, die Halbinsel Peloponnes (— Pelops-Insel), auch Moréa (slavisch = Meerland) genannt, an. vmkohnth Noch steiler als auf der Nordseite steigen die Gebirge auf der Südseite des Meerbusens von Korinth auf. Die Gehänge erinnern an die Steilwände der norwegischen Fjorde. Den Ein- gang zum Meerbusen von Korinth, der sich im W bis auf 2 km verschmälert, bildet der Meerbusen von Patras. Oepeïoponneses Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Gebirgs- massen erfüllt. Diese bilden das 700 m hohe, noch von Berg- ketten umschlossene Hochland von Arkadien, das nach So in in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt und so einer Hand- fläche mit vier Fingern ähnelt. Durch quer ziehende Berg- ketten wird es in Ringbecken geteilt. Nach W und N senkt sich das Hochland stufenförmig zum Meere, so daß sich zuletzt ein Niederungssaum vorlagert, der besonders im W breit ist. Auch zwischen den Gebirgszügen der südlichen Halbinseln liegen kleine Niederungen, wie die herrliche Ebene von Messenien und der großartige Gebirgskessel von Sparta. Pflanzen0 Zwischen den Gebirgsgebieten und den kleinen Strand- wuchs. ebenen des Peloponnes besteht ein großer klimatischer Gegen- satz. In letzteren ist der Sommer nicht bloß heißer, sondern auch fast regenlos. Das nicht angebaute Land trägt daher ein steppenartiges Pflanzenkleid (Phrygana genannt), insei Kreta. j)ie große Insel Kreta (Lage?) wird von einem westöstlich gerichteten Gebirge durchzogen. Dasselbe steigt im W bis zu 2500 m und ist gleich dem Othrys-Gebirge als eine Abzweigung des im S ins Meer versunkenen Pindus zu betrachten. Eine größere Niederung befindet sich nur im S. b)fdas Kulturbild. § 198. In den Gebirgsgegenden werden Ackerbau und Viehzucht Gebirgs- betrieben. Hauptzweige der letzteren sind Ziegen- und Schaf- gegenden. zucj1^ weü nur auf der regenreichen Westseite der Kalkboden einen üppigen Grasw'uchs hervorbringt. Von großem Schaden war eine sinnlose Waldverwüstung, die seit dem Altertum stattge- funden hat. Die Wasserfluten trugen den Humus fort, und das Klima und der Zahn der Ziege erschweren die Neubeforstung. strandebenen. fn ¿gn jm gommer fast regenlosen Strandebenen konnten Bh um- und Gemüsegärten nur dort angelegt werden, wo eine

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 319

1903 - Trier : Lintz
Das Pindusgebiet. 319 befindet sich die bäuerliche Bevölkerung, da sie fast nur aus Pächtern besteht, in sehr trauriger Lage. Die Schuld an dem wirtschaftlichen Elend trägt die sog. Tziflikia- Wirtschaft. Die Bauern müssen 1/s der Ernte als Pacht an die Grundherrn abliefern. Infolge der langen Bedrückung sind die Leute schwächlich und unschön, körperlich und geistig heruntergekommen, während die freiem Söhne der Berge, die ringsum wohnen, ein schöner und starker Menschenschlag sind. Große Bedeutung hat iu Thessalien neben dem Getreidebau der Tabakbau. In den Küstengegenden gedeihen Oliven und Südfrüchte; viel Obst liefert das Peliongebirge. Die Viehzucht hat sich in Thessalien noch in einer altertümlichen, eigen- artigen Form erhalten. Die seßhafte bäuerliche Bevölkerung hält nur wenig Vieh, weil sie nach der Ernte über die Ländereien nicht mehr verfügen kann. Dann steigen nomadisierende Hirtenvölker von den Bergen herab, um ihre Herden gegen einen Zins in der Ebene grasen zu lassen. Auf der vom Meere fast ganz abgeschnürten Landschaft Attika. Attika, auf der großen Insel Euböa und den zahlreichen kleinen Inseln gestattete ein milde s Klima den Bewohnern, sich auf den Weinbau, Olivenbau und Obstbau zu verlegen. Auf den Inseln ist namentlich die Feige viel angebaut. Außer Fischfang wird auch Schwarnmfischerei betrieben. Attika besitzt auf der äußersten Spitze der Halbinsel, im Bezirk von Laurion, auch ein wertvolles Bergbaugebiet. Die Bergwerke sind seit alter Zeit in Betrieb und liefern Blei, Zink und Silber. In den Städten Saloniki (Saloniki, von Thessalonien, Städte, benannt n. d. Gemahlin Kassanders, 160000 E.), Athen (= Hügel- Gewerbe und stadt, 115 000 E, Abb. 58) und dessen Hafenstadt Piräus an e' (= jenseitig; die ehern. Insel ist durch Versumpfung zur Halbinsel geworden, fast 50000 E.) gibt es manche Fabriken, besonders des Teppich-, Seiden- und Baumwollgewerbes. Noch größere Bedeutung haben diese Städte aber für den Handel. 4. Der Peloponnes und die Insel Kreta, a) Das Landschaftsbild. Die Hauptkette des Pindus bricht am Meerbusen von § 197. Korinth, der von W nach 0 tief in das Land einschneidet, Landenge von plötzlich ab. An die Balkanhalbinsel hängt sich aber mittels der Korinth- jetzt durchstochenen Landenge (Isthmus) von Korinth, die an der schmälsten Stelle nur 6 km breit ist, die Halbinsel Peloponnes (— Pelops-Insel), auch Morea (slavisch = Meerland) genannt, an.meerbusen von Noch steiler als auf der Nordseite steigen die Gebirge auf Korinth, der Südseite des Meerbusens von Korinth auf. Die Gehänge erinnern an die Steilwände der norwegischen Fjorde. Den Eingang zum Meerbusen von Korinth, der sich im W bis auf 2 km verschmälert, bildet der Meerbusen von Patras. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von G e birg s-Gpb{rgsbau des massen erfüllt. Diese bilden das 700 m hoch gehobene, von e01°nnes

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 320

1903 - Trier : Lintz
320 Die Landschaften Europas. höheren Bergketten umschlossene Hochland von Arkadien, das nach So in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt und so einer Handfläche mit vier Fingern ähnelt. Durch quer ziehende Bergketten wird dasselbe in einzelne Ringbecken eingeteilt. Nach W und N senkt sich der Rand des Hochlands Arkadien stufenförmig zum Meere, so daß sicli zuletzt ein Niederungssaum vorlagert, der besonders im W breit ist. Auch zwischen den Gebirgszügen der südlichen Halbinseln liegen kleine Niederungen, wie die herrliche Ebene von Messenien und der großartige Gebirgskessel von Sparta, кита und Zwischen den G ebirgsg ebieten und den kleinen Strand- pflanzenwuchs. ep e n e n des Peloponnes besteht ein großer klimatischer Gegensatz. In letzteren ist der Sommer nicht bloß heißer, sondern auch fast regenlos. Das nicht angebaute Land trägt daher ein steppenartiges Pflanzenkleid (Phrygana genannt), insei Kreta, Die große Insel Kreta (Lage ?) wird von einem westöstlich gerichteten Gebirge durchzogen. Dasselbe steigt im W bis zu 2500 m an und ist gleich dem Othrysgebirge als eine Abzweigung des im S ins Meer versunkenen Pindus zu betrachten. Eine größere Niederung befindet sich nur im S. § 198. Gebirgs- gegenden. Strandebenen. Kreta. b) Das Kulturbild. Für die Gebirgsgegenden ergaben sich als natürlich bedingte Erwerbsquellen Ackerbau und Viezucht. Die Haupt- zweige der letztem sind Ziegen- und Schafzucht, weil nur auf der regenreichen Westseite der Kalkboden einen wirklich üppigen Graswuchs hervorzubringen vermag. Von großem Schaden war eine sinnlose Wald Verwüstung, die seit dem Altertum statt- gefunden hat. Die Wasserfluten trugen den Humusboden fort, und das Klima und der Zahn der Ziege erschweren die Neubeforstung. In den im Sommer fast regenlosen Strandebenen konnten Baum- und Gemüsegärten nur dort angelegt werden, wo eine künstliche Berieselung möglich ist. Nur Ölbajim und Weinstock gedeihen ohne künstliche Bewässerung und sind daher äußerst wichtige Kulturpflanzen. Die Korinthe hat ihre Hauptanbaugebiete in den regenreichen westlichen Gebieten. Für den Getreidebau wird die winterliche Regenzeit benutzt. Das Kulturbild der Insel Kreta ist dem des Peloponnes sehr ähnlich, da klimatische und Bodenverhältnisse übereinstimmen. Olivenbau und Weinbau bilden die Hauptkulturen. Esel und Maultier dienen in dem gebirgigen Lande allgemein als Lasttiere. B. Die Landschaft als Ganzes. 1. Das Landschaftsbild. § 199. Raumverhältnisse. (Gib die Grenzen der Landschaft und Lage, Grenzen,i]lre Lage im Gradnetz an! Wie viel beträgt ihre westöstliche Gestalt. Ausdehnung im N, wieviel im S? Wieviel beträgt die längste

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 138

1904 - Trier : Lintz
138 Die Balkan-Halbinsel, durch seine Schönheit hervor. Die Kalkgebirge, die den Raum zwischen der Westküste und dem Pindns ausfüllen, erinnern durch ihren Pflanzen- wuchs, der trotz einer ziemlich großen Regenmenge dürftig ist, und durch ihre verschwindenden Flüsse an die Dinarischen Alpen und den Karst. 4. Jer peloponnes und die Insel Areta. § 158. Die Hauptkette des Pindns bricht am Meerbusen von Korinth, der von W nach 0 tief in das Land einschneidet, plötzlich ab. An die Balkan-Halbinsel hängt sich aber mittels der jetzt durchstochenen Landenge (Isthmus) von Korinth, die an der schmälsten Stelle nur 6 km breit ist, die fast rings vom Meer bespülte Halbinsel Peloponnes (= Pelops- Jnsel), auch Morea (slavisch — Meerland) genannt, an. Noch steiler als auf der Nordseite steigen die Gebirge auf der Südseite des Meerbusens von Korinth auf. Die Gehäuge erinnern an die Steilwände der norwegischen Fjorde. Den Eingang zu dem im W nur 2 km breiten Meerbusen von Korinth bildet der Busen von Patras. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Gebirgsmassen erfüllt. Diese bildet das 700 m hoch gehobene, von höheren Bergketten umschlossene Hochland von Arkadien, das nach 80 in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt und so einer Handfläche mit vier Fingern ähnelt. Durch quer ziehende Bergketten wird dasselbe in einzelne Ring- becken eingeteilt. Nach W und N senkt sich der Rand des Hochlands Arkadien stufenförmig zum Meere, so daß sich im W zuletzt ein Nie- derungssaum vorlagert. Auch zwischen den Gebirgszügen der südlichen Halbinseln liegen kleine Niederungen, wie die herrliche Ebene von Messenien und der großartige Gebirgskessel von Sparta. Die große Insel Kreta (Lage) wird von einem westöstlich gerichteten Gebirge durchzogen. Dasselbesteigt im W bis zu 2500 rn an und ist gleich dem Othrys-Gebirge als eine Abzweigung des im 8 ins Meer versunkenen . Piudus zu betrachten. Eine größere Niederung befindet sich nur im 8. B. Die Lanöschaft als Ganzes. § 159. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Grenzen der Landschaft und ihre Lage im Gradnetz an! Wieviel beträgt ihre west- östliche Ausdehnung im N, wieviel im S? Wie viel beträgt die längste Erstrecknng von N nach Sv Welche Gestalt hat die Halbinsel? Gib Richtung und Gliederung der einzelnen Küstenstrecken an! Nenne die wichtigsten Busen, Halbinseln, Inseln und Inselgruppen! Wie gelangt

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 83

1906 - Trier : Lintz
Der Peloponnes und die Insel Kreta, 83 Das gebirgige Land ist hauptsächlich von Hirtenvölkern bewohnt. Für den Anbau kommen nur einige Gegenden in Betracht. An der Westküste und auf den Jonischen Inseln werden neben dem Fisch- fange Oliven-, Obst- und Weinbau, besonders Korinthen bau be- trieben. In Mazedonien wird viel Tabak, in Thessalien das meiste Getreide gezogen. In Attika, auf der Jufel Euböa und auf den kleinern griechischen Inseln sind Oliven-, Wein- und Obstbau die Haupterwerbszweige. Für den Handel haben Saloniki (110000 E.) und Athen (= Hügelstadt, 115000 E.), dessen Hafenstadt Piräus ist, die gün- stigste Lage. 4. I>er peloponnes und die Znsel Areta. An die Balkan-Halbinsel hängt sich im 8 noch die kleinere Halb- § 114. insel Peloponnes (= Pelops - Iusel) an. Sie wird durch den tief einschneidenden Busen von Korinth abgeschnürt und hängt mit dem übrigen Lande nur mittels der 6 km breiten Landenge von Korinth zusammen. Diese ist aber jetzt durchstochen. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Gebirgsmassen erfüllt. Diefe bilden das 700 in hoch gehobene, von höheren Bergketten umschlossene Hochland von Arkadien, das nach 80 in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt. So ähnelt es einer Handfläche mit vier Fingern. An der Küste bleibt nur hier und da ein schmaler Nie- d e r u n g s s a u m übrig. Die Gebirgsbewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Vieh- zucht; wegen des trocknen Klimas ist aber fast nur Schaf- und Zie- geuzucht möglich. Da der Sommer fast regenlos ist, ist der Anbau auch in den Strandebenen sehr erschwert. Die wichtigsten Gewächse fiud Ölbaum und Wein stock, weil sie ohne künstliche Bewässerung gedeihen. Für den Getreidebau wird die winterliche Regenzeit be- nutzt. An der regenreichen Westküste des Peloponnes wird die Korinthe viel angebaut. Auch auf der sehr gebirgigen Insel Kreta (Lage?) und den kleinern Inseln find Oliven- und Weinbau die wichtigsten Erwerbs- quellen. B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Grenzen der § 115. Landschaft und ihre Lage im Gradnetz an! Welche Gestalt hat die Halb- insel? Nenne die wichtigsten Busen, Halbinseln, Inseln und Inselgruppen! Wie gelangt man aus dem Schwarzen in das Ägäische Meer?) 6»
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